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Wie ich zu einer Hundenarrin wurde...

Ich war gerade drei Jahre alt, da entschied mein Papa sich wieder einen Hund anzuschaffen. Freunde von Ihm hatten einen Wurf mit 9 Mischlingswelpen, die ein neues Zuhause suchten und so kam "Kimba" zu uns. Sie war eine Mischung aus Golden Retriver und weißem Schäferhund, beide Elternhunde kamen aus Ungarn und waren dort früher mal Straßenhunde bevor sie nach Deutschland kamen. Kimbi war die letzte die das Licht der Welt erblickt hatte und somit die kleinste und schwächste aus dem Wurf. Mein Papa entschied sich jedoch genau deshalb für sie. Er hatte Hundeerfahrung und viel Zeit um sich mit einem jungen Welpen zu beschäftigen.

So zog also dieser kleine weiße Kneul zu meinem Papa.

Da meine Eltern getrennt leben und ich meinen Papa früher hauptsächlich am Wochenende und in den Ferien gesehen habe, hatte ich auch nur zu dieser Zeit einen Hund. Die restlichen Tage durfte meine Mama sich anhören wie toll ein eigener Hund, auch bei ihr wäre. Leider lies sie sich davon bis jetzt nicht überzeugen. ;) Nach einem Jahr bekam auch mein Opa (der Vater meiner Mutter) einen kleinen, schwarzen Riesenschnauzer Welpen Namens "Lola".

Somit waren die Grundlagen gesetzt und ich wurde bereits als Kleinkind mit dem "Hundevirus" infiziert.

Kimbi und Loli waren so ziemliche Gegensätze vom Verhalten. Loli war ein Lamm in Hundegestalt, wir konnten als Kinder alles mit ihr machen, sie hat sich nie aus der Ruhe bringen lassen. Wir haben sie "verarztet, mit ihr gespielt und auf ihr geschlafen, ihr einziges Manko: Sie hat alles gefressen was nicht Nied- und Nagelfest war, mit Vorliebe unsere Spielsachen.

Kimbi hatte ein bisschen etwas von einer Katze, hat mich aber extrem in meinem weiteren Leben geprägt. Sie war mein Lehrmeister, meine Freundin und meine Seelenhund. Sie war kein einfacher Hund, hat schon das eine oder andere Mal gezwickt, hat sich nicht so gut mit anderen Hunden verstanden und war hat mich lange zeit nicht als ranghöheres "Rudelmitglied" angesehen.

Bei ihr habe ich gelernt Hunde zu "lesen", auf die kleinsten Mimiken und Gesten zu achten und zu reagieren.

Als ich 11/12 Jahre alt war hat sich dann alles etwas verändert, ich durfte alleine mit ihr spazieren gehen, wurde selbstständiger mit ihr zusammen und ich fing an ihr Tricks beizubringen. Dadurch hat Kimbi mich als ranghöher angesehen und ich habe wieder eine andere Seite von ihr kennen gelernt und konnte mehr von ihr lernen.

Mit 8/9 Jahren gehörte Kimba nun nicht mehr zu den jüngsten, war jedoch immer noch super fit und wir durften noch einige Jahre zusammen lernen, spielen und raufen.

Mit 12 Jahren ging es ihr immer schlechter, sie war nicht kastriert und der Tierarzt diagnostizierte Gebärmutterhalskrebs bei ihr. Es gab dann zwei Möglichkeiten für uns: entweder wir mussten sie einschläfern lassen, oder sie wird operiert und es war eine 50/50 Chance, dass sie es überlebt. Gott sei Dank haben wir uns für die OP entschieden! Sie erholte sich komplett von den Strapazen und der OP und lebte nochmal 5 Jahre (!). In dieser Zeit wurde sie oft für einen Junghund gehalten, da sie nochmal so aufblühte. Sie spielte wieder wie verrückt, hüpfte und hatte einfach Freude am Leben.

Mit stolzen 18 Jahren ist sie dann über die Regenbogenbrücke gegangen und blickt nun von oben auf uns herab.

Meine Lehrmeisterin und mein Seelenhund, in Ewiger Liebe!

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